FAQ

Geschichte: Woher kommen wir?

Die KAB ist ein lebendiger Verband: Erneuern und Bewahren sind zwei Pole, die unser Handeln bestimmen. Wir haben unsere Wurzeln in der Geschichte der Arbeiterbewegung und der katholischen Arbeitervereine des 19. Jahrhunderts. Seit unserer Gründung 1891 leben wir das Prinzip der Solidargemeinschaft als Selbsthilfebewegung. Entsprechend den Veränderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt hat die KAB den Wandel vom katholischen Arbeiterverein zur katholischen Arbeitnehmerbewegung vollzogen. In unserer Geschichte tief verwurzelt sind Mitgestaltung der Sozialgesetzgebung, Bildung und Aktion sowie die Rechtsberatung. Wir verstehen uns als Teil der internationalen Bewegung (WBCA), die sich organisiert, um Gerechtigkeit und Frieden für alle zu erlangen.

Einmaligkeit: Was uns unterscheidet?

Arbeit, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit sind unsere zentralen Themen. Deshalb treten wir für jene ein, die benachteiligt und ausgegrenzt werden. Unser Verband stellt sich den Herausforderungen in einer gespaltenen Gesellschaft, die sich unter anderem in struktureller Arbeitslosigkeit, Schwächung der sozialen Sicherungssysteme, Armutsmigration zeigen. Wir verstehen uns als Anwalt für Gerechtigkeit und setzen uns ein für die soziale Absicherung, sozialen Ausgleich und soziale Teilhabe Aller.
Wir stehen für eine Neubewertung der Arbeit. Unsere politische Orientierung zielt auf die Entwicklung einer Tätigkeitsgesellschaft, in der ehrenamtliche Tätigkeit, Arbeit im privaten Bereich und Erwerbsarbeit als gleichrangig angesehen werden.
Unsere Arbeitsmethode ist „Sehen – beurteilen – handeln“. Auf der Grundlage der kirchlichen Sozialverkündigung betrachten und analysieren wir die Gesellschaft aus dem Blickwinkel der abhängig Beschäftigten – national wie international.
Aus unserer politischen Unabhängigkeit heraus nehmen wir Einfluss auf soziale, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge.
Die KAB ist Teil der Kirche. Sie ist aber zugleich selbst Kirche. Durch die politische Diakonie, den prophetischen Dienst, eine der Welt zugewandte Spiritualität und Gerechtigkeitshandeln macht sie Kirche in der Gesellschaft glaubwürdig präsent.
Als Bildungsbewegung heißt unser Grundsatz: Bildung schafft Gerechtigkeit. Unser Bildungsverständnis geht von der Lebenswirklichkeit der Menschen aus, setzt an ihrem Handeln an und deckt gesellschaftliche Konflikte auf. Bildung in der KAB dient sowohl der persönlichen Entwicklung als auch der Entwicklung einer menschlichen Gesellschaft. Sie ist in diesem Sinne parteilich und solidarisch.
Ebenso stehen wir für eine profilierte Frauenarbeit und bieten Frauen die Auseinandersetzung mit ihrer Lebens- und Arbeitssituation. Dazu gehört selbstverständlich die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen und für den Abbau des hierarchischen Verhältnisses von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Wir leben und fördern die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an den verbandlichen Aufgaben und Entscheidungen.

Normen und Werte: Was leitet uns?

Wir orientieren uns an der kirchlichen Sozialverkündigung, deren Zentrum und Basis der Auftrag Jesu ist: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit“ (Mt 6,33). Auf dieser Basis gestalten wir die Gesellschaft mit. Die Arbeit gehört zum Menschen, in ihr verwirklicht er seine unvergleichliche Würde. Arbeit ist der „Dreh- und Angelpunkt“ aller sozialen Fragen (Laborem exercens Nr. 3.2). Daher ist Arbeit keine Ware, kein anonymer Produktions- und Kostenfaktor. Unsere Solidarität zeigt sich im Einsatz für Minderheiten, im Kampf gegen Benachteiligung, Arbeitslosigkeit und Armut. Die KAB setzt sich ein für Chancengleichheit und ein gutes Leben für alle. Wir wenden uns gegen Herrschafts- und Ausbeutungsstrukturen und verstehen uns als Sprachrohr für Benachteiligte. Menschenwürde und Menschenrechte sind unser höchstes Gut. Wir fordern und fördern Strukturen, die den Menschen stärker an den politischen Entscheidungen beteiligen. Als Verband leben wir Gemeinschaft, Kooperation und Beteiligung und pflegen einen offenen Umgang miteinander.

Aufbau: Wie sind wir organisiert?

Unsere Visionen und Konzepte leben durch unsere Mitglieder. Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen tragen und unterstützen unsere Arbeit.
Die Mitgliedschaft ist möglich in Ortsverbänden oder in Gruppen, die mit neuen Organisationsformen Menschen ansprechen. Regionale Zusammenschlüsse (Bezirke) dienen der Koordination und der internen Vernetzung. Aufgaben und Zuständigkeiten werden nach dem Subsidiaritätsprinzip geregelt. Alle Ebenen werden durch gewählte Organe demokratisch und partnerschaftlich geleitet. Unsere Bildungsarbeit und den Rechtsschutz im Arbeits- und Sozialrecht organisieren wir durch eigene Einrichtungen. Über den Diözesanverband nehmen die Mitglieder ihre Rechte in der KAB Deutschlands wahr. Unsere Struktur dient der Teilhabe und Teilnahme der Mitglieder, sie fördert deren Engagement durch Information, Beratung und Bildung, sie dient den Zielen der KAB und ist auf Weiterentwicklung angelegt.

Anspruchgruppen: Für wen sind wir da?

Zu unseren Anspruchsgruppen gehören:
a) unsere Mitglieder, dabei sind besonders im Blick:
    · Erwerbstätige Männer und Frauen
    · Familien mit schulpflichtigen Kindern
    · Frauen nach der Kernphase der Kindererziehung
    · Menschen nach der Erwerbsarbeitsphase
    · Menschen, die sich sozialpolitisch engagieren
b) Verantwortliche und Partner in Kirche, Staat und Gesellschaft
c) Menschen, die in unserer Gesellschaft benachteiligt wird 

Umfeld: Mit wem sind wir verbunden?

Wir arbeiten mit sozial und politisch engagierten Menschen, Initiativen und Organisationen zusammen, um eine solidarische Gesellschaft zu verwirklichen. Ebenso stehen wir im Austausch mit anderen demokratischen Kräften: Parteien, politischen Mandatsträgern, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen und sozialen Bewegungen. Die KAB ist eingebunden in ein Netzwerk kirchlicher Verbände und Organisationen. Im ökumenischen Geist sehen wir über den Tellerrand hinaus und praktizieren Begegnung und Zusammenarbeit mit Menschen und Gruppen anderer Religionsgemeinschaften. Unsere Strategie dabei ist immer: „Ehrlich gemeinte Hilfe zur Selbsthilfe“
· Wir engagieren uns in der katholischen Erwachsenenbildung und arbeiten mit anderen Weiterbildungsträgern zusammen.
· Wir arbeiten mit in der Selbstverwaltung der gesetzlichen Sozialversicherungen.
· Wir arbeiten mit Einrichtungen der Wohlfahrtspflege zusammen.
· Wir unterstützen die Arbeit des Weltnotwerks der KAB und unsere Partnerorganisationen in aller Welt.

Leistungen: Was bieten wir?

Wir erbringen eine Vielzahl kompetenter Leistungen für unsere Mitglieder, unsere Gliederungen, für Kirche und Gesellschaft:
Wo Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit verletzt werden, erheben wir in aller Deutlichkeit unsere Stimme. Wir nehmen Stellung zum politischen Geschehen und nehmen mit unseren Positionen Einfluss auf politische und kirchliche Strukturen. Unsere Erfahrungen in der Arbeitswelt und im Einsatz für Gerechtigkeit bringen wir in die kirchlichen Gremien ein.
Wir motivieren und qualifizieren für die Mitwirkung in Parteien, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen und sozialen Bewegungen. Ebenso bieten wir sozialpolitisch Interessierten die Möglichkeit, sich aktiv an der Verwirklichung der Ziele und Aufgaben der KAB zu beteiligen. Dazu bieten wir lebensnahe und aktuelle Bildungsangebote . Diese greift soziale, politische und arbeitsweltbezogene Themen auf und fördert soziale Kompetenz. Sie ist ganzheitlich, methodisch attraktiv, ermöglicht Begegnung und macht Spaß. Sie regt individuelles wie gesellschaftliches Handeln an. Wir bieten unseren Mitgliedern Rechtsschutz in Fragen des Arbeits- und Sozialrechts. Wir unterstützen die Arbeit von Betriebs- und Personalräten, sowie Mitarbeitervertretungen. In Gremien der gesetzlichen Sozialversicherungsträger vertreten wir die Interessen der Versicherten.
Wir unterstützen die Arbeit unserer Ortsverbände und Gruppen, fördern ihren Bestand und ihre Entfaltung durch Schulung, Beratung, Begleitung und Vernetzung untereinander.

Kommunikation: Wie beteiligen wir?

Unsere Arbeit lebt davon, dass Entscheidungen auf einer breiten Informationsbasis nach intensivem Meinungsaustausch getroffen werden:
  · Beteiligung und Teilhabe der Mitglieder in den Willensbildungsprozessen möglich ist,
  · Beschlüsse von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitgetragen werden,
  · Beschlüsse und Positionen nach innen wie nach außen kompetent vertreten werden.
In unserer internen Kommunikation genießen das Informationsbedürfnis und die Interessen nach geordneter Ebenen Priorität.
Im Interesse eines schnellen Informationsflusses nutzen wir auch die elektronischen Medien für unsere Arbeit.
Wir sorgen für eine effiziente Kommunikation mit unseren Partnern in Kirche und Politik. Um unsere Positionen nach außen zu kommunizieren, nutzen wir die öffentlichen und kirchlichen Medien, entwickeln phantasievolle Aktionen und beteiligen uns an Kampagnen.
Wir suchen das Gespräch mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirche und kooperieren mit Organisationen und Institutionen mit ähnlichen oder gleichen Zielen.

Kompetenzen: Was wir können?

Wir denken ganzheitlich, analysieren sozialpolitische Entwicklungen und beziehen öffentlich Stellung.
· Wir organisieren Bildungsangebote und politische Aktionen. Wir verfügen über die Möglichkeiten zur qualifizierten Analyse, Begleitung und Zuarbeit.
· Wir halten das Politisch-Soziale in der Kirche und als Kirche wach.
· Wir gestalten politisch-soziale Bildungsprozesse.
· Wir bieten zielgruppengerechte Angebote und Dienstleistungen.
· Wir gewähren unseren Mitgliedern Rechtsschutz im Arbeits- und Sozialrecht.
· Wir machen Angebote zur Gemeinschaftsbildung.

Unsere ehrenamtlichen Leitungskräfte und hauptamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verfügen über die erforderlichen Fach- und Führungskompetenzen, sie arbeiten in der KAB vertrauensvoll zusammen. Wir bauen auf das Engagement unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen. Ihre Arbeit macht KAB lebendig.